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Amazon Infringement Verfahren – Rechte wahren auf Amazon

| Rechtsanwalt Frank Weiß

Amazon ist für viele Online-Händler nicht einfach nur ein zusätzlicher Vertriebskanal – es ist der Marktplatz schlechthin. Mit weltweit über 300 Millionen aktiven Kundenkonten und täglich Millionen von Transaktionen bietet die Plattform enorme Umsatzchancen. Doch wo große Reichweite winkt, lauern auch rechtliche Risiken – insbesondere in einem hart umkämpften Umfeld, in dem Markenrechte, Urheberrechte und Patente eine immer größere Rolle spielen.

Viele Händler werden plötzlich mit einer sogenannten „Infringement-Meldung“ konfrontiert – oft ohne Vorwarnung. Produkte verschwinden aus dem Listing, Konten werden gesperrt oder der Umsatz bricht abrupt ein. In vielen Fällen geschieht dies aufgrund einer – berechtigten oder unberechtigten – Behauptung, man habe gegen Rechte des geistigen Eigentums verstoßen. Nicht selten steckt dahinter ein Missverständnis – oder im schlimmsten Fall: ein gezielter Angriff durch einen Mitbewerber.

Der rechtliche Schutz auf Amazon ist heute wichtiger denn je. Händler und Markeninhaber müssen wissen, wie sie ihre Rechte durchsetzen – und wie sie sich gleichzeitig vor unberechtigten Angriffen schützen können.

Dieser Beitrag liefert Ihnen einen umfassenden Überblick über das Amazon Infringement Verfahren. Wir erklären, was dahintersteckt, wie der Ablauf konkret aussieht, welche Rechte Sie haben – und was Sie im Ernstfall tun sollten. Ob Sie selbst betroffen sind oder sich als Markeninhaber vor Produktpiraterie schützen wollen: Dieser Leitfaden bietet Ihnen das nötige Wissen, um rechtlich sicher auf Amazon zu agieren.

 

Übersicht

Was ist ein Amazon Infringement Verfahren?
Welche Arten von Rechtsverletzungen werden häufig gemeldet?
Wie läuft ein Infringement-Verfahren bei Amazon ab?
Was passiert nach einer Infringement-Meldung?
Missbrauch des Infringement-Systems durch Mitbewerber
Was tun bei einer unberechtigten Infringement-Meldung?
Rolle und Verantwortung von Amazon
Tipps zur Vorbeugung von Infringement-Meldungen
Was können Rechteinhaber tun, um ihre Rechte zu schützen?
Fazit: So sichern Sie Ihre Rechte – oder wehren sich gegen unfaire Meldungen
FAQ – Häufige Fragen zum Amazon Infringement Verfahren

 

 

Was ist ein Amazon Infringement Verfahren?

Definition und Ursprung des Begriffs

Der Begriff „Infringement“ stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt so viel wie „Verletzung“ oder „Zuwiderhandlung“. Im juristischen Kontext meint er in der Regel die Verletzung von Rechten des geistigen Eigentums – also insbesondere Marken-, Urheber-, Patent- oder Designrechten.

Ein Amazon Infringement Verfahren ist dementsprechend ein von Amazon eingeleiteter Prüfprozess, nachdem ein Rechteinhaber eine Meldung über eine mutmaßliche Rechtsverletzung durch einen Amazon-Händler eingereicht hat. Diese Meldung kann beispielsweise über das Amazon-interne Formular zur Meldung von Schutzrechtsverletzungen erfolgen. Wird eine solche Meldung akzeptiert, ergreift Amazon häufig sofort Maßnahmen – etwa durch die Sperrung des beanstandeten Produkts, Warnungen an den Händler oder im Extremfall sogar die Kontosperrung.

Was Amazon unter einer „Verletzung von Rechten des geistigen Eigentums“ versteht

Amazon unterscheidet bei Rechtsverletzungen grundsätzlich nicht zwischen nationalem oder internationalem Recht, sondern reagiert vor allem auf konkrete Behauptungen durch Rechteinhaber. Laut Amazon liegt eine Verletzung geistiger Eigentumsrechte z.B. dann vor, wenn:

  • ein Händler ein Produkt verkauft, das gegen eine eingetragene Marke verstößt (z.B. durch Verwendung eines markenrechtlich geschützten Namens oder Logos),
  • Produktbilder oder Texte genutzt werden, an denen ein anderer das Urheberrecht besitzt,
  • ein Produkt ein geschütztes Design nachahmt oder
  • ein technisches Merkmal verwendet wird, das durch ein Patent geschützt ist.

Dabei genügt es bereits, wenn ein Markeninhaber die Verletzung behauptet – Amazon prüft nicht in jedem Fall die rechtliche Substanz, sondern handelt oft automatisiert, um sich selbst vor Haftungsrisiken zu schützen.

Relevante Schutzrechte im Überblick

Im Zusammenhang mit Amazon-Infringement-Verfahren spielen vor allem folgende vier Rechtsbereiche eine zentrale Rolle:

  • Markenrecht: Wird besonders häufig geltend gemacht. Dabei geht es um die unzulässige Nutzung von eingetragenen Markennamen, Logos oder markenähnlichen Bezeichnungen im Produktlisting oder direkt am Produkt. Auch der Verkauf von Fälschungen fällt hierunter.
  • Urheberrecht: Betrifft vor allem Texte, Bilder, Videos oder andere kreative Inhalte, die ohne Erlaubnis verwendet werden. Schon das Kopieren von Produktbeschreibungen kann problematisch sein.
  • Designrecht (Geschmacksmuster): Schützt die äußere Gestaltung eines Produkts – etwa Form, Farbe oder Oberflächenstruktur. Besonders relevant bei Modeartikeln, Verpackungen oder Möbeln.
  • Patentrecht: Wird häufig bei technischen Produkten relevant. Geschützt ist dabei nicht die äußere Erscheinung, sondern die technische Lösung oder Funktionsweise eines Produkts.

Amazon ist im Infringement-Verfahren nicht die entscheidende rechtliche Instanz, sondern in erster Linie ein Plattformbetreiber, der schnell auf Rechtebehauptungen reagiert. Für Händler kann das fatal sein – selbst wenn der Vorwurf unberechtigt ist. Warum das so ist, und wie Händler effektiv reagieren können, klären wir in den nächsten Abschnitten.

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Welche Arten von Rechtsverletzungen werden häufig gemeldet?

Im Amazon Infringement Verfahren stehen verschiedene Schutzrechte im Fokus. Rechteinhaber können eine Meldung einreichen, wenn sie glauben, dass ihre gewerblichen Schutzrechte verletzt wurden. Die Bandbreite reicht dabei von gefälschten Markenprodukten bis hin zu kopierten Texten oder irreführenden Werbeaussagen. Im Folgenden zeigen wir die häufigsten Arten solcher Verletzungsmeldungen auf:

1. Markenrechtsverletzungen

Markenrechtsverletzungen sind mit Abstand die am häufigsten gemeldete Form im Infringement-System. Hierbei geht es meist darum, dass ein Verkäufer:

  • eine eingetragene Marke ohne Zustimmung verwendet, z.B. in der Produktbeschreibung, im Titel oder direkt auf der Ware,
  • Plagiate oder Fälschungen vertreibt, die bewusst unter dem Namen eines bekannten Markenherstellers verkauft werden,
  • oder den Eindruck erweckt, mit der Marke in Verbindung zu stehen, obwohl dies nicht der Fall ist.

Beispiel: Ein Händler verkauft Kopfhörer mit dem Begriff „AirPods“ im Titel – obwohl es sich nicht um ein Apple-Produkt handelt. Der Rechteinhaber Apple kann dies als Markenverletzung melden, was zur sofortigen Sperrung des Listings führen kann.

2. Urheberrechtsverletzungen

Das Urheberrecht schützt persönliche geistige Schöpfungen wie Bilder, Texte, Grafiken oder Videos. Auf Amazon kommt es häufig zu Verletzungen, wenn Händler:

  • Produktfotos oder Beschreibungen von anderen Anbietern oder vom Markenhersteller ungefragt übernehmen,
  • Texte aus fremden Listings oder Onlineshops kopieren, ohne Genehmigung,
  • oder ganze Gestaltungskonzepte nachahmen, etwa in Form von Infografiken oder Werbevideos.

Wichtig: Auch die Verwendung von Stock-Fotos oder Herstellerbildern ist nicht automatisch erlaubt, wenn keine Lizenz besteht.

3. Designrechtsverletzungen

Designrechte – in Deutschland auch als eingetragenes Geschmacksmuster bekannt – schützen die äußere Gestaltung von Produkten. Eine Verletzung liegt beispielsweise vor, wenn ein Händler:

  • Produkte mit nahezu identischer Form, Farbe oder Oberfläche vertreibt,
  • Verpackungen oder Etiketten bewusst ähnlich gestaltet, um beim Kunden einen Wiedererkennungseffekt zu erzeugen,
  • oder Accessoires und Modeartikel vertreibt, die einem geschützten Original zu stark ähneln.

Beispiel: Eine Uhr mit einem charakteristischen Zifferblatt-Design wird fast identisch nachgebaut – obwohl das Design beim DPMA (Deutsches Patent- und Markenamt) registriert ist.

4. Patentverletzungen

Patente schützen technische Erfindungen. Eine Verletzung liegt vor, wenn ein Verkäufer ein Produkt anbietet, das eine geschützte technische Lösung oder Funktion enthält, die ein anderer bereits patentiert hat.

Beispiel: Ein Händler verkauft einen Küchenhelfer mit einer speziellen Öffnungsmechanik, die durch ein deutsches oder europäisches Patent geschützt ist. Der Rechteinhaber kann die Nutzung und den Verkauf untersagen lassen.

Patentverletzungen sind auf Amazon schwieriger nachzuweisen, da sie technische und juristische Detailkenntnis erfordern. Amazon verlangt in der Regel eine klare Begründung und Nachweise wie Patentnummern und technische Gutachten.

5. Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht

Zwar sind Verstöße gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) in erster Linie kein Teil der Amazon-Infringement-Richtlinien – dennoch werden sie häufig parallel geltend gemacht, z.B. durch Abmahnungen von Mitbewerbern.

Typische Fälle:

  • Irreführende Werbung, etwa durch die Behauptung, ein Produkt sei „original“ oder „zertifiziert“, obwohl es das nicht ist,
  • Vergleichende Werbung, die unzulässig ist oder den Wettbewerber herabsetzt,
  • oder Verstöße gegen Informationspflichten, z.B. fehlende Angaben zur Garantie oder zum Widerrufsrecht.

Obwohl solche Verstöße nicht über das Infringement-Formular gemeldet werden, können sie erhebliche rechtliche und wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen – inklusive Unterlassungsklagen, Abmahnungen und Schadensersatzforderungen.

Fazit dieses Abschnitts:
Amazon-Händler müssen sich bewusst sein, dass selbst scheinbar kleine Details – wie ein Produktbild oder ein markennaher Begriff im Titel – schnell zu einer Infringement-Meldung führen können. Die Folgen reichen von Listungssperren bis hin zur vollständigen Kontoschließung. Umso wichtiger ist es, die einschlägigen Schutzrechte zu kennen und seine Angebote regelmäßig auf rechtliche Risiken zu prüfen.

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Wie läuft ein Infringement-Verfahren bei Amazon ab?

Ein Infringement-Verfahren auf Amazon kann für Händler erhebliche wirtschaftliche Folgen haben – oft innerhalb weniger Stunden. Um angemessen reagieren zu können, ist es wichtig, den Ablauf genau zu kennen. Denn Amazon agiert in solchen Fällen meist schnell, automatisiert und ohne tiefergehende juristische Prüfung. Nachfolgend erklären wir Schritt für Schritt, wie ein solches Verfahren in der Regel abläuft.

1. Meldung durch den Rechteinhaber über das Amazon-Meldeformular

Der erste Schritt in einem Amazon Infringement-Verfahren ist die Meldung einer mutmaßlichen Rechtsverletzung durch einen Rechteinhaber. Dafür stellt Amazon ein eigenes Meldeformular zur Verfügung, das unter folgendem Link aufrufbar ist:

https://www.amazon.de/report/infringement

Der Rechteinhaber muss dabei folgende Angaben machen:

  • Art des Schutzrechts (z.B. Marke, Urheberrecht, Patent)
  • Offizielle Registrierungsdaten (z.B. Marken- oder Patentnummer)
  • Konkrete Amazon-ASIN(s) oder URLs, auf die sich die Meldung bezieht
  • Beschreibung der behaupteten Verletzung
  • Eigene Kontaktdaten als Rechteinhaber oder bevollmächtigter Vertreter

Wichtig: Amazon verlangt keine gerichtlichen Nachweise oder detaillierte Begründungen. Ein glaubhaft vorgetragener Verstoß genügt häufig für eine erste Reaktion.

2. Interne Prüfung durch Amazon

Nach Eingang der Meldung nimmt Amazon eine interne Prüfung vor. Dabei gelten jedoch keine gerichtlichen Maßstäbe. Vielmehr verfolgt Amazon das Ziel, sich selbst möglichst schnell und umfassend von einer möglichen Mitverantwortung zu entlasten.

  • Die Rechtslage wird nicht im Detail geprüft, sondern es wird lediglich kontrolliert, ob der Meldende plausible Nachweise für ein Schutzrecht eingereicht hat.
  • Amazon behält sich das Recht vor, Listings oder sogar ganze Verkäuferkonten ohne Vorwarnung zu sperren, sobald der Verdacht einer Rechtsverletzung besteht.

In vielen Fällen wird der gemeldete Händler nicht angehört, bevor Maßnahmen erfolgen.

3. Mögliche Sanktionen: Listing-Sperre, Kontosperrung, Abmahnung

Sobald Amazon eine mögliche Verletzung erkennt oder befürchtet, kann dies gravierende Konsequenzen für den betroffenen Händler haben:

  • Listing-Sperre: Das betroffene Produkt wird deaktiviert und ist nicht mehr auffindbar. Der Händler erhält eine Nachricht im Seller Central.
  • Kontosperrung (Account Suspension): Bei wiederholten oder besonders schwerwiegenden Fällen wird das gesamte Verkäuferkonto gesperrt – einhergehend mit einem sofortigen Verkaufsstopp und der Einbehaltung von Guthaben.
  • Abmahnung durch den Rechteinhaber: Parallel zur Meldung bei Amazon kann der Rechteinhaber den Händler zusätzlich anwaltlich abmahnen – verbunden mit der Forderung nach Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung sowie Zahlung von Schadensersatz und Anwaltskosten.

4. Reaktionsmöglichkeiten des betroffenen Händlers

Für Händler ist es entscheidend, schnell und strategisch klug zu reagieren. Die Handlungsmöglichkeiten hängen vom Einzelfall ab:

a) Kontaktaufnahme mit dem Rechteinhaber

Wenn die Meldung unbegründet ist oder auf einem Missverständnis basiert, kann eine direkte Kontaktaufnahme mit dem Rechteinhaber helfen. Ziel: Rücknahme der Meldung bei Amazon.

b) Rebuttal bei Amazon einreichen

Amazon erlaubt es betroffenen Verkäufern, über das Seller Central eine Gegendarstellung („Appeal“) bzw. Rebuttal einzureichen. Dazu sollten folgende Informationen enthalten sein:

  • Nachweise über die Berechtigung zum Verkauf (z.B. Kaufbelege, Markenlizenzen, Eigenmarkenregistrierung)
  • Detaillierte Stellungnahme, warum keine Rechtsverletzung vorliegt
  • Ggf. schriftliche Genehmigung des Markeninhabers (z.B. Lizenzvertrag)

Amazon prüft diese Gegendarstellung in der Regel innerhalb weniger Tage.

c) Anwaltliche Unterstützung einholen

In vielen Fällen ist es ratsam, sich rechtlich vertreten zu lassen – insbesondere wenn:

  • das Konto gesperrt wurde,
  • eine Abmahnung mit hohen Kostenforderungen vorliegt oder
  • man selbst rechtliche Schritte gegen einen missbräuchlichen Meldenden erwägen möchte.

Ein spezialisierter Anwalt kann fundierte Rebuttals formulieren, rechtlich belastbare Gegenmaßnahmen einleiten und Amazon auffordern, unrechtmäßige Sperrungen rückgängig zu machen.

Fazit dieses Abschnitts:
Das Infringement-Verfahren bei Amazon ist in der Praxis stark automatisiert – oft zu Lasten der betroffenen Händler. Umso wichtiger ist es, die eigenen Rechte zu kennen und im Fall der Fälle schnell, sachlich und mit rechtlichem Rückhalt zu handeln. Wer gar nicht oder unüberlegt reagiert, riskiert im schlimmsten Fall den dauerhaften Verlust seines Verkäuferkontos.

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Was passiert nach einer Infringement-Meldung?

Eine Infringement-Meldung auf Amazon kann für Händler sehr plötzlich kommen – oft ohne Vorwarnung oder vorherige Kommunikation. Umso wichtiger ist es, schnell zu verstehen, was nun passiert, welche Fristen gelten und welche Schritte sinnvoll oder sogar notwendig sind. Dieser Abschnitt zeigt, wie Händler nach einer solchen Meldung richtig reagieren.

1. Benachrichtigung durch Amazon

Sobald eine Infringement-Meldung eingeht und von Amazon angenommen wird, erfolgt in der Regel eine automatisierte Benachrichtigung über das interne Nachrichtensystem im Seller Central. Typischerweise enthält diese Nachricht:

  • die betroffene ASIN (Produkt),
  • eine grobe Beschreibung des Vorwurfs (z.B. Verstoß gegen Markenrecht),
  • den Namen oder die Kontaktdaten des meldenden Rechteinhabers,
  • und die Information, dass das Produkt (oder in schweren Fällen das gesamte Konto) deaktiviert wurde.

Wichtig: Die Meldung erfolgt ohne vorherige Anhörung. Amazon reagiert zugunsten des Meldenden – und verlangt erst danach eine Stellungnahme vom betroffenen Verkäufer.

2. Handlungsmöglichkeiten des Händlers

Nach Erhalt der Meldung stehen dem betroffenen Händler verschiedene Optionen offen. Welche sinnvoll ist, hängt davon ab, ob der Vorwurf berechtigt oder unberechtigt ist.

a) Stellungnahme gegenüber Amazon („Appeal“)

Ist der Vorwurf unbegründet, sollte der Händler unverzüglich eine Gegendarstellung im Seller Central einreichen. Diese sollte beinhalten:

  • eine sachliche Erläuterung, warum keine Rechtsverletzung vorliegt,
  • Dokumente, die die Berechtigung zum Verkauf belegen (z.B. Rechnung, Lizenz, Markeneintrag),
  • ggf. eine schriftliche Zustimmung des Rechteinhabers, falls vorhanden.

Amazon prüft die Gegendarstellung, meist innerhalb von 3–7 Werktagen. In komplexeren Fällen kann es aber auch länger dauern.

b) Gegenmeldung („Counter Notice“) bei DMCA-Verstößen

Bei urheberrechtlichen Infringement-Meldungen, die auf dem US-amerikanischen Digital Millennium Copyright Act (DMCA) beruhen, ist eine formale Gegenanzeige möglich – die sogenannte Counter Notice.

Diese muss bestimmte juristische Elemente enthalten, z.B.:

  • eine eidesstattliche Versicherung, dass keine Verletzung vorliegt,
  • Zustimmung zur gerichtlichen Zuständigkeit in den USA,
  • vollständige Kontaktangaben.

Achtung: Eine Counter Notice ist nur in speziellen Fällen sinnvoll, z.B. bei falschen Urheberrechtsvorwürfen aus den USA. Sie sollte nicht ohne juristischen Beistand eingereicht werden.

c) Einlenken bei berechtigtem Vorwurf

Ist der Vorwurf tatsächlich berechtigt, kann es besser sein, einlenkend zu reagieren, um größeren Schaden zu vermeiden:

  • Das betroffene Produkt aus dem Sortiment nehmen,
  • eine Unterlassungserklärung abgeben, falls gefordert,
  • und ggf. mit dem Rechteinhaber eine außergerichtliche Einigung suchen.

3. Welche Fristen unbedingt beachtet werden müssen

Amazon nennt in der Regel keine festen Fristen, setzt aber implizit ein schnelles Handeln voraus. Je länger ein Verkäufer nicht reagiert, desto höher das Risiko einer dauerhaften Kontosperrung oder Sperre weiterer Produkte.

Im Rahmen externer Abmahnungen – also wenn der Rechteinhaber den Händler zusätzlich anwaltlich kontaktiert – gelten jedoch meist juristische Fristen, oft zwischen 3 und 7 Tagen. Werden diese ignoriert, droht:

  • eine einstweilige Verfügung,
  • ein teures Gerichtsverfahren,
  • und ein erheblicher Reputationsverlust auf Amazon.

4. Wann eine anwaltliche Vertretung sinnvoll ist

Ein spezialisierter Rechtsanwalt sollte spätestens dann hinzugezogen werden, wenn:

  • der Vorwurf rechtlich nicht eindeutig einzuordnen ist,
  • das Amazon-Konto gesperrt oder sogar dauerhaft deaktiviert wurde,
  • eine Abmahnung mit Unterlassungsforderung und Kostennote im Raum steht,
  • oder man selbst gegen eine missbräuchliche Meldung rechtlich vorgehen möchte.

Ein erfahrener Anwalt kann:

  • fundiert einschätzen, ob ein Verstoß tatsächlich vorliegt,
  • die Kommunikation mit Amazon übernehmen,
  • effektive Rebuttals oder Gegenanzeigen verfassen,
  • und notfalls gerichtliche Schritte einleiten.

Fazit dieses Abschnitts:
Nach einer Infringement-Meldung ist schnelle und überlegte Reaktion entscheidend. Wer gar nicht oder falsch reagiert, riskiert weitreichende Konsequenzen – von Umsatzeinbußen bis zur dauerhaften Sperre. Händler sollten die Situation realistisch einschätzen und bei rechtlichem Zweifel frühzeitig anwaltlichen Beistand suchen.

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Missbrauch des Infringement-Systems durch Mitbewerber

Das Amazon-Infringement-System ist eigentlich ein Instrument zum Schutz geistigen Eigentums. Doch immer häufiger missbrauchen Mitbewerber diese Funktion gezielt, um Wettbewerber aus dem Rennen zu drängen. Derartige Falschmeldungen sind nicht nur geschäftsschädigend, sondern können – je nach Fall – auch rechtsmissbräuchlich und strafbar sein. In diesem Abschnitt zeigen wir, wie solcher Missbrauch aussieht, wie er rechtlich einzuordnen ist und welche Abwehrmöglichkeiten es gibt.

1. Taktische Falschmeldungen und ihre Folgen

In der Praxis kommt es immer wieder vor, dass Konkurrenten:

  • Fälschlicherweise Markenrechte beanspruchen, obwohl sie keine Inhaber oder Lizenznehmer sind,
  • behaupten, es handele sich um eine Fälschung, obwohl es sich um ein Originalprodukt oder ein zulässiges Parallelimport-Produkt handelt,
  • oder urheberrechtliche Verstöße konstruieren, z.B. durch erfundene Rechte an Produktbildern oder Texten.

Ziel solcher Falschmeldungen ist es meist, das Produkt des Mitbewerbers schnell sperren zu lassen, um sich einen unlauteren Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Da Amazon häufig automatisiert reagiert, kann schon ein einfaches Ausfüllen des Infringement-Formulars ausreichen, um dem Konkurrenten erheblichen Schaden zuzufügen.

Folgen für betroffene Händler:

  • Umsatzeinbruch durch Produkt- oder Kontosperre
  • Reputationsverlust bei Kunden
  • Zeit- und Kostenaufwand für Rebuttals und anwaltliche Hilfe
  • Im schlimmsten Fall: dauerhafte Sperrung oder Account-Verlust

2. Rechtsmissbrauch erkennen und beweisen

Nicht jede unbegründete Meldung ist automatisch rechtsmissbräuchlich. Die Schwelle liegt hoch. Ein Rechtsmissbrauch im Sinne des § 826 BGB („vorsätzliche sittenwidrige Schädigung“) oder eine Wettbewerbsrechtsverletzung (§ 4 Nr. 1 UWG – Behinderung von Mitbewerbern) ist insbesondere dann gegeben, wenn:

  • der Meldende gar keine eigenen Rechte besitzt,
  • die Meldung vorsätzlich falsch war oder mit Täuschungsabsicht erfolgte,
  • der Meldende regelmäßig systematisch Wettbewerber meldet, um sie vom Markt zu verdrängen.

Beweissicherung ist in solchen Fällen essenziell. Dazu gehören:

  • Screenshots der Amazon-Kommunikation
  • Kopien der Rebuttals und Meldungen
  • Nachweise, dass der Meldende keine Rechteinhaberschaft besitzt
  • Ggf. anwaltliche Einschätzung zur Schutzrechtslage

3. Möglichkeiten zur Gegenwehr: Abwehr von unberechtigten Sperrungen

Auch wenn Amazon selbst kein Gericht ersetzt, stehen betroffenen Händlern mehrere Möglichkeiten offen, um sich gegen den Missbrauch zu wehren:

a) Professionelles Rebuttal bei Amazon einreichen

Ein gut begründetes Rebuttal, das die fehlende Schutzrechtsverletzung darlegt, ist oft der erste Schritt zur Reaktivierung des Listings. Hilfreich sind:

  • Originalrechnungen, Lizenzen oder Markennachweise
  • Vergleichende Darstellungen bei angeblichen Design- oder Urheberverstößen
  • Erklärung des Sachverhalts mit professioneller juristischer Sprache

b) Kontakt mit dem Meldenden aufnehmen

In einigen Fällen kann eine direkte Kontaktaufnahme – z.B. über einen Anwalt bereits zur Rücknahme der Meldung führen. Wer unberechtigt meldet, geht ein eigenes rechtliches Risiko ein, insbesondere bei falscher eidesstattlicher Versicherung im Rahmen einer DMCA-Meldung.

c) Abmahnung gegen den Meldenden

Wer wissentlich falsche Infringement-Meldungen abgibt, begeht womöglich Wettbewerbsverstoß oder Rufschädigung. In solchen Fällen kann:

  • eine Abmahnung mit Unterlassungsaufforderung ausgesprochen werden,
  • Schadensersatz geltend gemacht werden (z.B. für Umsatzausfälle),
  • und ggf. gerichtlich vorgegangen werden (z.B. im Wege einer einstweiligen Verfügung).

d) Meldung bei Amazon wegen Missbrauch

Amazon nimmt Hinweise auf systematischen Missbrauch durchaus ernst. Über ein separates Kontaktformular oder über die Seller Performance Abteilung kann eine Beschwerde über missbräuchliche Nutzung des Infringement-Tools eingereicht werden. Wichtig sind hier:

  • konkrete Belege,
  • klare Darstellung des Sachverhalts,
  • und ggf. Verweis auf eigene Marken- oder Schutzrechte.

Fazit dieses Abschnitts:
Das Infringement-System auf Amazon ist ein scharfes Schwert – aber auch anfällig für Missbrauch. Händler sollten sich im Fall unberechtigter Meldungen nicht einschüchtern lassen, sondern strukturiert, nachweisbar und juristisch fundiert vorgehen. Wer sich wehrt, kann nicht nur seine Produkte reaktivieren lassen, sondern unter Umständen auch gegen den Meldenden erfolgreich rechtlich vorgehen.

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Was tun bei einer unberechtigten Infringement-Meldung?

Eine unberechtigte Infringement-Meldung auf Amazon ist mehr als nur ärgerlich – sie kann existenzbedrohend sein. Besonders problematisch: Amazon reagiert häufig automatisiert, ohne die rechtliche Substanz der Vorwürfe zu prüfen. Das bedeutet, dass selbst bei klarer Rechtslage zunächst der betroffene Händler in der Defensive ist. In diesem Abschnitt zeigen wir, was sofort zu tun ist, wie man sich bei Amazon verteidigt und welche juristischen Schritte gegen den Meldenden möglich sind – inklusive eines realistischen Praxisbeispiels.

1. Sofortmaßnahmen für betroffene Händler

Wenn Sie eine Infringement-Benachrichtigung von Amazon halten, gilt vor allem eines: Ruhe bewahren – aber zügig handeln. Die wichtigsten ersten Schritte:

  • Zugriff sichern: Loggen Sie sich sofort in das Seller Central ein und prüfen, ob weitere Produkte betroffen sind oder ob das gesamte Konto gesperrt wurde.
  • Benachrichtigung genau lesen: Notieren Sie die ASIN, den angeblichen Verstoß und den Namen des Rechteinhabers bzw. des Meldenden.
  • Beweise sammeln: Laden Sie alle Rechnungen, Markenurkunden, Lizenzen und sonstige Nachweise herunter, die die Verkaufsberechtigung belegen.
  • Dokumentation anlegen: Sicheren Sie Screenshots der Benachrichtigung, Amazon-Korrespondenz und ggf. der bisherigen Produktlistings. Diese können später als Beweis dienen.

2. Gegenanzeige an Amazon (Rebuttal / Amazon Appeal)

Der erste offizielle Schritt zur Wiederherstellung des Angebots ist die Einreichung eines Rebuttals, auch „Appeal“ genannt. Dabei gilt:

a) Was gehört in ein gutes Rebuttal?

  • Klare Darstellung der Fakten: Warum liegt keine Verletzung vor?
  • Beweise einreichen: Kaufbelege, Lizenzvereinbarungen, Markenregistrierungen etc.
  • Professioneller Ton: Keine Schuldzuweisungen, sondern sachliche Argumentation
  • Wenn möglich: Genehmigung des Markeninhabers (z.B. durch autorisierte Händlervereinbarung)

Beispielhafte Formulierung (vereinfacht):
„Wir sind autorisierter Händler der Marke XYZ. Im Anhang finden Sie die Rechnung des Distributors sowie unsere Händlervereinbarung. Wir bitten um Überprüfung und Rücknahme der Sperre.“

b) Reaktionszeit von Amazon

Amazon prüft Rebuttals meist innerhalb von 3 bis 7 Werktagen. Wird der Antrag akzeptiert, wird das betroffene Produkt wieder freigeschaltet. Lehnt Amazon ab, ist ggf. ein weiterer, ausführlicherer Appeal oder juristisches Eingreifen notwendig.

3. Vorgehen gegen den Meldenden – auch zivilrechtlich

Wurde die Meldung wissentlich falsch oder aus rein wettbewerblichen Gründen eingereicht, können Sie sich auch zivilrechtlich zur Wehr setzen. Je nach Falllage sind folgende Optionen möglich:

  • Abmahnung wegen unlauterem Wettbewerb (§ 4 Nr. 1 UWG)
    → insbesondere bei gezielter Behinderung
  • Einstweilige Verfügung auf Unterlassung
    → bei wiederholten oder systematisch falschen Meldungen
  • Schadensersatzforderungen (§ 826 BGB oder § 9 UWG)
    → z.B. wegen Umsatzeinbußen, Anwaltskosten oder Reputationsschäden
  • Strafanzeige wegen falscher Verdächtigung (§ 164 StGB)
    → insbesondere bei erfundenen Urheberrechtsverletzungen mit eidesstattlicher Versicherung

Ein erfahrener Anwalt kann die rechtliche Tragweite prüfen, gegen den Meldenden vorgehen – und bei Bedarf Amazon auffordern, die Sperrung aufzuheben oder Auskünfte über den Rechteinhaber zu erteilen.

4. Beispiel aus der Praxis

Ein Händler vertreibt auf Amazon original verpackte Markenrasierer, die er von einem autorisierten Großhändler aus dem EU-Ausland bezieht. Eines Tages wird sein Hauptprodukt gesperrt – angeblich wegen Markenrechtsverletzung. Ein Wettbewerber hatte über das Infringement-Formular behauptet, der Händler vertreibe Fälschungen.

Der Händler:

  • sichert sofort die Kaufbelege und die Importpapiere,
  • reicht über Seller Central ein fundiertes Rebuttal ein,
  • weist nach, dass es sich um einen zulässigen Parallelimport handelt,
  • lässt über einen Anwalt zusätzlich eine Abmahnung gegen den Wettbewerber aussprechen.

Ergebnis: Amazon hebt die Sperrung nach 5 Tagen auf, der Mitbewerber zieht die Meldung offiziell zurück – und verpflichtet sich in einer Unterlassungserklärung, künftig keine Falschmeldungen mehr einzureichen.

Fazit dieses Abschnitts:
Unberechtigte Infringement-Meldungen sind nicht nur ärgerlich – sie können bewusst eingesetzt werden, um Ihnen zu schaden. Umso wichtiger ist es, strukturiert, faktenbasiert und rechtlich korrekt zu reagieren. Wer frühzeitig Beweise sichert, ein professionelles Rebuttal einreicht und notfalls juristisch vorgeht, hat gute Chancen, sein Listing zurückzubekommen und weitere Angriffe abzuwehren.

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Rolle und Verantwortung von Amazon

Amazon ist nicht nur ein digitaler Marktplatz, sondern ein mächtiger Akteur im internationalen Onlinehandel. In Infringement-Verfahren nimmt das Unternehmen eine zentrale, wenn auch rechtlich komplexe Rolle ein. Viele Händler fragen sich zu Recht: Prüft Amazon überhaupt, ob eine Meldung berechtigt ist? Kann Amazon für Fehler haftbar gemacht werden? Und wie schützt Amazon die Rechte seriöser Markeninhaber? Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über die Prüfpflichten und Verantwortlichkeiten der Plattform.

1. Prüfpflicht und Haftung von Amazon

Amazon ist als Plattformbetreiber zunächst kein Verkäufer, sondern stellt lediglich die Infrastruktur für Handelspartner zur Verfügung. Daraus ergibt sich auch eine beschränkte Haftung – zumindest solange Amazon keine Kenntnis von einer konkreten Rechtsverletzung hat.

Sobald aber eine konkrete Infringement-Meldung eingeht, ist Amazon rechtlich verpflichtet, zu handeln.

  • Amazon muss Inhalte nach entsprechender Information sperren oder entfernen, um sich nicht der Mitverantwortung auszusetzen.
  • Eine vollständige rechtliche Prüfung ist Amazon jedoch nicht gesetzlich auferlegt, insbesondere nicht bei komplexen zivilrechtlichen Streitigkeiten.
  • Bei offensichtlichem Missbrauch (z.B. gefälschte Schutzrechte, systematische Falschmeldungen) könnte sich Amazon jedoch schadensersatzpflichtig machen, wenn es untätig bleibt.

Fazit: Amazon agiert aus rechtlicher Vorsicht sehr schnell – oft auf Kosten der betroffenen Händler. Eine Verpflichtung zur Tiefenprüfung besteht jedoch meist nicht.

2. Automatisierte Prozesse vs. rechtliche Einzelfallprüfung

In der Praxis arbeitet Amazon in Infringement-Fällen weitgehend automatisiert. Sobald eine Meldung über das Onlineformular eingeht, greifen automatisierte Mechanismen:

  • Produktlistings werden automatisch gesperrt, wenn die Meldung formell korrekt eingereicht wurde.
  • Eine juristische Einzelfallprüfung – etwa durch Juristen bei Amazon – erfolgt nur selten, meist erst auf Intervention von Anwälten oder im Rahmen eines wiederholten Widerspruchs.
  • Auch Rebuttals werden häufig nach standardisierten Kriterien beurteilt, z.B. anhand der Anzahl der hochgeladenen Nachweise oder der formalen Struktur der Argumentation.

Problematisch: Selbst wenn der Vorwurf haltlos ist, bleibt das Produkt oft mehrere Tage offline – mit direkten Umsatzverlusten für den betroffenen Händler.

3. Bedeutung des Amazon Brand Registry-Programms

Ein zentraler Baustein zur Durchsetzung – aber auch zur Vorbeugung – von Infringement-Meldungen ist das Amazon Brand Registry (zu Deutsch: Markenregister).

Vorteile für Markeninhaber:

  • Vereinfachte Durchsetzung von Schutzrechten: Markeninhaber können einfacher und gezielter gegen Verletzungen vorgehen.
  • Erweiterter Zugang zum Infringement-Tool: Meldungen werden schneller verarbeitet.
  • Automatisierter Schutz: Amazon erkennt potenzielle Nachahmungen automatisch (z.B. bei Produktnamen oder Bildern).

Aber auch Vorteile für registrierte Händler:

  • Wer als Markeninhaber im Brand Registry verifiziert ist, kann
    • sich vor Fälschungsvorwürfen schützen,
    • eigene Produktdetailseiten kontrollieren und bearbeiten,
    • und glaubhaft nachweisen, dass er zum Vertrieb berechtigt ist.

Voraussetzung für die Teilnahme:
Eine im jeweiligen Verkaufsland eingetragene Wort- oder Wort-/Bildmarke. In Deutschland ist das z.B. eine Marke beim DPMA (Deutsches Patent- und Markenamt).

Fazit: Das Amazon Brand Registry ist nicht nur ein Tool für Großkonzerne – auch kleine und mittlere Unternehmen profitieren von besserem Schutz und höherer Glaubwürdigkeit im Konfliktfall.

Fazit dieses Abschnitts:
Amazon agiert im Spannungsfeld zwischen rechtlicher Pflicht zur Entfernung und fehlender Tiefe in der Prüfung. Die Plattform schützt sich selbst – oft auf Kosten fairer Händler. Wer eigene Schutzrechte anmeldet und das Brand Registry nutzt, erhöht jedoch die eigene Verteidigungsfähigkeit erheblich. Gleichzeitig bleibt Amazon bei systematisch missbräuchlichen Meldungen nicht völlig aus der Verantwortung – insbesondere, wenn es auf Hinweise nicht reagiert.

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Tipps zur Vorbeugung von Infringement-Meldungen

Ein Infringement-Verfahren auf Amazon bedeutet oft nicht nur den Verlust einzelner Produktlistings, sondern kann auch zu Kontosperrungen und nachhaltigen Reputationsschäden führen. Die beste Strategie ist daher eine proaktive Vorbeugung. Wer seine Angebote rechtssicher aufstellt und potenziellen Streitigkeiten vorbeugt, reduziert das Risiko erheblich. Nachfolgend die wichtigsten Präventionsmaßnahmen für Händler im Überblick:

1. Rechtssichere Produktbeschreibungen und Bilder verwenden

Ein häufiger Auslöser für Infringement-Meldungen sind kopierte Texte oder Bilder. Deshalb gilt:

  • Verwenden Sie ausschließlich eigene Texte und Bilder, die Sie selbst erstellt oder rechtlich erworben haben.
  • Vermeiden Sie das Kopieren von Herstellertexten oder Katalogdaten – auch diese können urheberrechtlich geschützt sein.
  • Falls Sie Produktbilder vom Hersteller nutzen möchten, holen Sie sich eine schriftliche Genehmigung oder nutzen Sie offizielle Bildpakete mit Lizenzhinweis.
  • Nutzen Sie Tools zur Plagiatsprüfung, um sicherzugehen, dass Ihre Inhalte nicht versehentlich fremde Werke verletzen.

Tipp: Bei Eigenprodukten empfiehlt es sich, Fotos selbst zu erstellen und die Bildrechte eindeutig zu dokumentieren (z.B. durch Verträge mit Fotograf:innen).

2. Klare Markenrechte nachweisen (z.B. Eintragungen, Urkunden)

Wer eigene Produkte unter einem Markennamen verkauft, sollte sicherstellen, dass die Marke geschützt ist – national oder international:

  • Reichen Sie Markenanmeldungen frühzeitig ein (z.B. beim DPMA, EUIPO oder WIPO).
  • Dokumentieren Sie Ihre Rechte sorgfältig: Registrierungsurkunden, Anmeldebescheide, Benutzungsnachweise.
  • Führen Sie vorab eine Markenrecherche durch, um Konflikte mit bestehenden Marken zu vermeiden.
  • Wenn Sie Drittmarken vertreiben, sorgen Sie für lückenlose Belege zur Verkaufsberechtigung (z.B. autorisierte Händlernachweise, Lieferantenrechnungen).

Wer rechtzeitig für Schutz sorgt, kann später glaubhaft und schnell gegenüber Amazon oder Rechteinhabern reagieren.

3. Teilnahme an Amazon Transparency & Brand Registry

Wer seine Produkte unter einer eigenen Marke vertreibt, sollte die von Amazon angebotenen Schutzprogramme aktiv nutzen:

a) Amazon Brand Registry

  • Schutz vor Produktpiraterie und unbefugten Änderungen an Listings
  • Erhöhte Glaubwürdigkeit bei Infringement-Streitigkeiten
  • Möglichkeit zur Priorisierung von Schutzrechtsmeldungen

b) Amazon Transparency

  • Vergabe eindeutiger Seriennummern zur Echtheitsverifikation
  • Schutz vor Nachahmern, selbst bei Verkauf durch Dritte
  • Besonders sinnvoll bei stark kopierbaren Produkten (z.B. Elektronik, Kosmetik)

Voraussetzung für Brand Registry: Eine in Kraft gesetzte, registrierte Wortmarke im jeweiligen Verkaufsland.

4. Kommunikation mit dem Markeninhaber

Händler, die keine eigenen Markenrechte haben, sondern Produkte anderer Marken vertreiben, sollten auf eine klare Kommunikation und Absicherung gegenüber dem Markeninhaber achten:

  • Lassen Sie sich als autorisiert gelisteter Händler benennen – auf der Website, in Unterlagen oder in der Brand Registry.
  • Sichern Sie sich schriftliche Genehmigungen für Markenverwendung, Bildnutzung oder Werbetexte.
  • Halten Sie regelmäßig Kontakt mit dem Markeninhaber, vor allem bei Angebotsänderungen oder Expansion in neue Märkte.
  • Vermeiden Sie jede Form von irreführender Darstellung („offizieller Partner“, „exklusiv“) – das kann nicht nur wettbewerbsrechtlich, sondern auch markenrechtlich problematisch sein.

Bei Unsicherheiten gilt: Lieber frühzeitig Rücksprache halten, statt später eine Infringement-Sperre riskieren.

Fazit dieses Abschnitts:
Die meisten Infringement-Meldungen lassen sich mit einer sauberen rechtlichen Basis, klaren Nachweisen und proaktiven Schutzmaßnahmen vermeiden. Wer seine Produktangebote rechtssicher gestaltet, seine Markenrechte dokumentiert und die Schutztools von Amazon nutzt, senkt das Risiko deutlich – und verschafft sich langfristig mehr Rechtssicherheit und Verkaufskontinuität.

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Was können Rechteinhaber tun, um ihre Rechte zu schützen?

Nicht nur Händler sind von Infringement-Verfahren auf Amazon betroffen – auch Marken- und Rechteinhaber stehen vor der Herausforderung, ihre Schutzrechte auf dem Marktplatz konsequent durchzusetzen. Produktpiraterie, Markenmissbrauch oder die Verwendung geschützter Bilder sind kein Einzelfall, sondern in vielen Kategorien Alltag. Amazon stellt hierfür eigene Tools zur Verfügung, doch auch klassische rechtliche Wege bleiben wichtig. In diesem Abschnitt zeigen wir, welche Möglichkeiten Rechteinhaber haben, ihre Interessen wirksam zu schützen.

1. Amazon Brand Registry: Voraussetzungen und Vorteile

Die Amazon Brand Registry ist das zentrale Schutzsystem für Markeninhaber auf Amazon. Es bietet vielfältige Funktionen, um Markenmissbrauch zu verhindern, Inhalte zu kontrollieren und Fälschungen zu bekämpfen.

Voraussetzungen:

  • Eine eingetragene Wortmarke oder kombinierte Wort-/Bildmarke (z.B. beim DPMA, EUIPO oder WIPO)
  • Markeneintrag muss in Kraft und dem Markeninhaber zugeordnet sein
  • Amazon-Konto, das mit der Marke verknüpft werden kann

Vorteile:

  • Zugang zu erweiterten Tools zur Meldung von Rechtsverletzungen
  • Kontrolle über Produktdetailseiten (Text, Titel, Bilder)
  • Erhöhte Priorität bei Infringement-Verfahren
  • Automatisierte Benachrichtigung bei möglichen Verstößen
  • Möglichkeit zur Teilnahme am Transparency-Programm, das Fälschungen über eindeutige Codes verhindert

Fazit: Wer seine Marke nicht registriert hat, verschenkt Schutzmöglichkeiten. Die Teilnahme an der Brand Registry ist ein entscheidender Schritt zur Durchsetzung von Rechten auf Amazon.

2. Beweisführung bei Verletzungen

Wer eine Infringement-Meldung einreichen will, sollte belastbare Beweise vorlegen können. Denn auch wenn Amazon oft automatisiert handelt, ist eine gute Dokumentation entscheidend – nicht nur gegenüber Amazon, sondern auch bei späteren rechtlichen Schritten.

Wichtige Beweismittel:

  • Markenurkunde oder Patentschrift
  • Screenshots des verletzenden Angebots (Produktseite, Verkäufername, Zeitpunkt)
  • Vergleichsdarstellungen: z.B. Original vs. Nachahmung (Design oder Text)
  • Kaufbelege des beanstandeten Produkts als Beweismittel im Streitfall
  • Gutachten oder Stellungnahmen bei komplexen technischen Schutzrechten

Tipp: Beweise sollten immer so gesichert werden, dass sie auch gerichtsfest sind – z.B. durch Zeitstempel, notarielle Dokumentation oder anwaltliche Prüfung.

3. Abmahnung oder gerichtliches Vorgehen?

Wenn Rechte verletzt werden, steht Markeninhabern nicht nur der Weg über Amazon offen. Auch zivilrechtlich gibt es mehrere Möglichkeiten zur Durchsetzung:

a) Abmahnung

  • Ziel: schnelle außergerichtliche Lösung
  • Inhalt: Unterlassungsaufforderung, ggf. Auskunfts- und Schadensersatzanspruch
  • Vorteil: kostengünstiger, schneller als ein Gerichtsverfahren
  • Nachteil: kann ignoriert oder bestritten werden

b) Einstweilige Verfügung

  • Schnellste gerichtliche Maßnahme
  • Voraussetzung: glaubhafter Nachweis der Rechtsverletzung + Eilbedürftigkeit
  • Ziel: Verkaufsstopp, Unterlassung

c) Klage

  • Möglichkeit bei schweren, wiederholten oder nicht außergerichtlich lösbaren Verstößen
  • Ziel: endgültige gerichtliche Klärung, Schadensersatz, Unterlassung

Achtung: Wer bewusst Falschmeldungen abgibt oder Mitbewerber missbräuchlich meldet, setzt sich selbst rechtlichen Risiken aus – wie Unterlassungsklagen oder Schadensersatz.

4. Amazon-Tools für Rechteinhaber

Amazon stellt Rechteinhabern mit der Brand Registry verschiedene interne Tools zur Verfügung:

  • Report a Violation-Tool: Direkte Meldung von Schutzrechtsverstößen mit Upload-Funktion für Nachweise
  • Automatischer Schutz: KI-gestützte Erkennung möglicher Markenverstöße (z.B. bei ähnlichen Produktnamen)
  • Project Zero: ermöglicht vertrauenswürdigen Markeninhabern das sofortige Entfernen gefälschter Angebote ohne separate Prüfung durch Amazon
  • Transparency: Schutzprogramm mit Produktauthentifizierungs-Codes, die vom Kunden oder Amazon geprüft werden können

Fazit für Rechteinhaber:
Wer Schutzrechte hält, sollte Amazon nicht sich selbst überlassen, sondern die technischen und juristischen Möglichkeiten aktiv nutzen. Nur so lassen sich Markenwerte auf Amazon langfristig sichern – und Wettbewerbsverzerrungen durch Plagiate oder Nachahmer effektiv verhindern.

Fazit dieses Abschnitts:
Rechteinhaber haben sowohl auf als auch außerhalb von Amazon verschiedene Instrumente, um ihre Schutzrechte effektiv zu wahren. Die Kombination aus technischen Tools wie Brand Registry und juristischen Mitteln wie Abmahnung oder Klage bietet einen umfassenden Schutz – vorausgesetzt, man nutzt sie konsequent und nachweisbar.

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Fazit: So sichern Sie Ihre Rechte – oder wehren sich gegen unfaire Meldungen

Das Amazon Infringement-Verfahren ist Fluch und Segen zugleich: Einerseits schützt es Markeninhaber vor Fälschungen und Rechtsverletzungen, andererseits kann es durch unberechtigte oder missbräuchliche Meldungen zu erheblichen Nachteilen für rechtmäßige Händler führen. Umso wichtiger ist es, die Funktionsweise des Verfahrens zu verstehen, Risiken frühzeitig zu erkennen und rechtlich sauber zu agieren.

Zusammenfassung der wichtigsten Handlungsempfehlungen

Für Händler:

  • Nutzen Sie ausschließlich eigene, lizenzierte oder genehmigte Inhalte (Texte, Bilder, Markennamen).
  • Halten Sie Nachweise über Ihre Verkaufsberechtigung und Herkunft der Ware stets griffbereit.
  • Reagieren Sie schnell und sachlich auf Infringement-Meldungen – mit einem fundierten Rebuttal.
  • Lassen Sie sich bei komplexeren Fällen oder Abmahnungen rechtlich beraten.

Für Rechteinhaber:

  • Melden Sie Ihre Marke bei der Amazon Brand Registry an.
  • Dokumentieren Sie Verstöße gründlich und rechtssicher, bevor Sie Meldungen einreichen.
  • Setzen Sie auf die Kombination von Amazon-Tools und juristischen Maßnahmen, um nachhaltigen Schutz zu gewährleisten.

Einschätzung: Wann lohnt sich ein Anwalt?

Ein Anwalt ist kein Muss, aber in vielen Fällen dringend zu empfehlen – vor allem wenn:

  • eine Kontosperre oder existenzbedrohende Umsatzeinbußen drohen,
  • eine Abmahnung mit Unterlassungserklärung und Zahlungsforderung vorliegt,
  • der Vorwurf juristisch unklar ist (z.B. bei Design- oder Patentrechten),
  • oder Sie sich gegen missbräuchliche Falschmeldungen zur Wehr setzen möchten.

Gerade in Infringement-Verfahren, bei denen Amazon automatisiert entscheidet, hilft eine juristisch fundierte Argumentation, um Listings schneller wieder freizuschalten oder unberechtigte Angriffe abzuwehren. Außerdem kann ein Anwalt bei Bedarf gerichtliche Schritte einleiten oder Gegenabmahnungen aussprechen.

Tipps für langfristigen Markenschutz auf Amazon

  1. Marke eintragen lassen – national oder international, je nach Zielmarkt.
  2. Amazon Brand Registry aktiv nutzen – inklusive Project Zero und Transparency.
  3. Rechtsverletzungen frühzeitig und systematisch dokumentieren.
  4. Schulungen für interne Teams zu Markenschutz, Urheberrecht und Listing-Richtlinien.
  5. Monitoring-Tools nutzen, um Nachahmer und Kopierer frühzeitig zu erkennen.
  6. Professionelle Beratung einholen, wenn Sie sich nicht sicher sind – lieber vorher als nachher.

Abschließend gilt:
Amazon ist ein mächtiger Vertriebskanal – aber nur für die, die rechtlich vorbereitet sind. Wer weiß, wie das Infringement-System funktioniert, kann sich und seine Marke schützen. Wer nicht vorbereitet ist, riskiert Umsatz, Reputation – oder gleich das ganze Konto.

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FAQ – Häufige Fragen zum Amazon Infringement Verfahren

Kann Amazon bei falschen Meldungen haftbar gemacht werden?

Grundsätzlich ist Amazon als Plattformbetreiber nicht automatisch haftbar, wenn ein Dritter eine unberechtigte Infringement-Meldung einreicht. Die Plattform haftet nur dann, wenn sie:

  • von der Unrechtmäßigkeit der Meldung Kenntnis hatte
  • trotz klarer Hinweise untätig geblieben ist
  • oder eine Rechtsverletzung selbst begangen hat (z.B. durch aktives Bewerben eines rechtswidrigen Angebots)

In der Praxis ist es schwierig, Amazon direkt auf Schadensersatz zu verklagen. Erfolgversprechender ist meist der rechtliche Weg gegen denjenigen, der die falsche Meldung eingereicht hat. In Einzelfällen kann Amazon dennoch zur Verantwortung gezogen werden – etwa, wenn Sperrungen trotz vollständiger Nachweise über einen langen Zeitraum nicht aufgehoben werden.

Wie lange dauert die Prüfung durch Amazon?

Die Bearbeitungsdauer hängt von der Art der Meldung und dem Einzelfall ab:

  • Einfache Rebuttals werden meist innerhalb von 3 bis 7 Werktagen geprüft.
  • Bei mehrstufigen Widersprüchen oder juristischen Sonderfällen (z.B. DMCA-Gegendarstellungen) kann es mehrere Wochen dauern.
  • Wenn Amazon-Anwälte involviert werden (z.B. bei Project Zero oder Escalation Requests), dauert die Prüfung oft länger bis zu 30 Tagen oder mehr.

Wichtig ist, dass alle erforderlichen Unterlagen vollständig und sauber aufbereitet eingereicht werden – das beschleunigt den Prozess erheblich.

Ist ein gerichtliches Verfahren gegen Amazon möglich?

Ja, grundsätzlich ist eine Klage gegen Amazon möglich – etwa wegen:

  • Vertragsverletzung (z.B. unrechtmäßige Kontosperrung)
  • Verletzung des Kartellrechts (z.B. bei marktbeherrschender Position)
  • Verletzung von Prüfungspflichten

Allerdings sind solche Verfahren juristisch anspruchsvoll und meist mit hohem Kostenrisiko verbunden. Amazon verfügt über erfahrene Inhouse-Juristen und bevorzugt häufig außergerichtliche Lösungen. Vor einer gerichtlichen Auseinandersetzung sollte in jedem Fall juristischer Rat eingeholt und gründlich abgewogen werden, ob sich der Aufwand lohnt.

In vielen Fällen ist es zielgerichteter und schneller, gegen den jeweiligen Meldenden juristisch vorzugehen, als Amazon selbst zu verklagen.

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